Designer
Objekt-Gedanken - Michael Anastassiades
Designer Michael Anastassiades und das Streben nach Zeitlosigkeit
Michael Anastassiades ist auf Qualität fixiert. Oder wie er sagt: „Ich war immer schon besessen von Perfektion.“ Deshalb gründete der Designer im Jahr 2007 seine eigene Marke, um seine kontinuierlichen Bedenken hinsichtlich Materialien, Fertigung, Marketing und anderen Aspekten auszuräumen. Das Ergebnis ist so makellos, dass eine Beschreibung genauso zwecklos wäre wie eine Beschreibung des Klangs einer Cellosuite von Bach oder des Geschmacks eines perfekten Spiegeleis.
Wörter sind so begrenzt, dass sie Erfahrungen nur schwer beschreiben können, und die Qualitätsbesessenheit von Anastassiades ist eng mit den Eigenschaften des Objekts verbunden, die wir während seiner Anwendung bemerken. Dies ist kein Zufall, sondern ein entscheidender Bestandteil seiner Herangehensweise. „Als Produktdesigner fühlte ich mich dazu verpflichtet, meine Designs zu verwirklichen. Ich wollte nämlich nicht, dass sie nur Zeichnungen in einem Notizbuch bleiben würden“, erklärt er. „Ich musste sie physisch vor mir sehen. Ich musste mit ihnen leben. Ich musste sie ausprobieren, um zu sehen, wo mich das hinführt.“ In seinem Londoner Studio sind nicht nur sein Designunternehmen und seine Wohnung untergebracht, es dient auch als eine Art Versuchslabor – neue und alte Arbeiten sind fast überall in den vier Stöcken zu finden.
Das Ergebnis dieses Prozesses sind Objekte, von denen Anastassiades hofft, dass sie „die Zeit überdauern werden“. Zum Teil ist dies von den physischen Eigenschaften der eingesetzten Materialien abhängig. Er fragt sich: „Kann ein Objekt im Laufe der Zeit schöner werden?“ Und seine Antwort lautet: „Ist dies der Fall, muss seine Veränderung interessant sein.“ Doch neben den Spuren, die die Zeit hinterlässt, erfordert Zeitlosigkeit auch eine immerwährende Zeitgenössigkeit. Anastassiades ist davon überzeugt, dass dies erreicht werden kann, indem man sich im Detail auf die „Subtilität der Proportion“ konzentriert und ein Objekt mit anonymen Eigenschaften ausstattet – dank denen es nahezu unbemerkt bleibt. Schlussendlich handelt es sich hierbei nie um eine konkrete Formel, sondern um eine anhaltende Mission.
„Kann ein Objekt im Laufe der Zeit schöner werden?“
— Michael Anastassiades