Die Verbindung zwischen Alexander Girard, als Architekt ausgebildet und bewandert in zahlreichen anderen Tätigkeiten, und Herman Miller wurde durch Charles Eames und George Nelson hergestellt. Dort gründete er 1952 die Textilabteilung und war bis 1973 Director of Design. Er arbeitete von Santa Fe in New Mexico aus, wo er über 300 Stoffe in verschiedensten Farbkombinationen, mehrere Tapetenkollektionen, dekorative Drucke und Wandbehänge, zahlreiche Möbelstücke und sowohl Dekorations- als auch Gebrauchsgegenstände entwarf.
Seine Leidenschaft für internationale Volkskunst führte ihn rund um den Globus und er trug eine riesige Sammlung von an die 106.000 Objekten zusammen. Seine vielen Aufträge für Herman Miller und für andere, z.B. das Restaurant La Fonda Del Sol und Braniff International, brachten ihm üppiges Lob für seine vielseitigen Fähigkeiten und seine visionäre Einmaligkeit ein.
Entsprechend seiner entschlossenen aber reservierten Persönlichkeit war Girard der Überzeugung, dass Qualität für sich selbst sprechen sollte. Er engagierte sich auch dafür, die Vorstellung zu verbreiten, dass wir unser Leben mit mehr Respekt für die Menschlichkeit unserer Umgebung gestalten sollten. Seine unübliche Art zu sehen und sein bewundernswert undogmatisches Herangehen an neue Lösungen führten zu einem einmaligen Werk, das nicht nur in Bezug auf die schiere Menge und Kreativität verblüffend ist, sondern das wegen der Schönheit und Nützlichkeit, die ihm zugrunde liegen, auch heute noch gültig ist.
In enger Zusammenarbeit mit der Familie Girard freuen sich Herman Miller und Maharam als offizielle Produzenten der Designs von Alexander Girard, eine Vielzahl von Möbeln, Objekten, Siebdruckpaneelen und Webstoffen wieder verfügbar machen zu können.

Der Raum wurde zusammen mit der in Brooklyn ansässigen Designfirma Standard Issue gestaltet. Die umfassende Ausstellung gibt den Besuchern einen Einblick in Girards viele Talente und sein vielfältiges Werk.

1965 wurde Girard von Braniff International beauftragt, die praktisch vollständige optische Überarbeitung der Marke zu koordinieren. Von Spielkarten und Streichholzheftchen über Gepäcketiketten und Flugtickets bis hin zu den Flughafen-Lounges und den Flugzeugen selbst brachte der Designer seine Talente in einem umfassenden Programm zusammen, das „das Ende des einfachen Flugzeugs“ einläutete und schließlich zu insgesamt 17.543 Designänderungen führte. Der Originalsiebdruck für „Palace“ und ein klassisches Beispiel des gedruckten Environment Enrichment Panel.

Dieses Banner nähte Girard für die Ausstellung „Nelson Eames Girard Propst, The Design Process at Herman Miller“ 1975 im Walker Art Center.

Für das Restaurant La Fonda Del Sol schuf Girard eine, wie er sagte, „signifikante Gruppe“, ein Designprogramm, bei dem mehr Signifikanz erzielt wird, weil „jedes Einzelstück verbessert wird durch seine Beziehung zur Gruppe.“ 1960 entwarf Girard eine Reihe von Krawatten als Werbegeschenke, die vom Vertriebspersonal von Herman Miller ausgegeben wurden.

Ein neues Bolster Sofa von BassamFellows überzogen mit Girards Superweave Stoff von Maharam und ein gepolsterter Eames Fiberglass Sessel mit Drahtfußgestell bieten den Besuchern einen Platz zum Ausruhen.
Anlässlich der ersten Neueinführung einiger Möbelentwürfe und Siebdruckpaneele von Alexander Girard aus dem Archiv feiern wir sein Leben und Werk mit einer vorübergehenden Installation im Meatpacking District von New York: „Alexander Girard: An Uncommon Vision“
Die sorgfältig zusammengestellte Ausstellung von Entwürfen aus dem Archiv – Stoffe, Objekte, Volkskunst, Ephemera und Möbel – bietet eine Einführung in das riesige Schaffen dieser Designikone des 20. Jahrhunderts. Neue Möbel und Stoffe dienen als Rückgrat eines von Girard inspirierten Wohnzimmers, wo sich die Besucher ausruhen können und in klassischen Druckerzeugnissen schmökern können, während sie kostenlos einen Kaffee von La Colombe genießen. Eine Auswahl offiziell lizenzierter Girard Designs und Produkte wie z.B. Bücher, Decken, Poster, Puppen und eine Kissen-Sonderedition von Maharam können im Shop erworben werden.
Während sich Girard in seiner Arbeit für Herman Miller ganz auf das Textilprogramm konzentrierte, entwarf er für andere Projekte und Kunden auch zahlreiche Möbelstücke. Für Braniff waren dies z.B. Sofas, Lounge-Sessel, Caféstühle und Tische für die Flughafen-Lounges. 1967 wurden diese Entwürfe zur Girard Group zusammengestellt, der einzigen Möbelkollektion von Girard für Herman Miller. Der neue Hexagonal Tisch, der Splayed Leg Tisch und der Color Wheel Ottoman sind die ersten Neueinführungen von Girard Möbeln aus dem Archiv.

Girards Color Wheel Fußhocker und die gepolsterten Eames Fiberglass Sessel bilden die Grundlage eines von Girard inspirierten Wohnzimmers.

Ein sechseckiges Muster aus 216 eingravierten Dreiecken macht die schmuckähnliche Oberfläche aus poliertem Aluminium dieser erlesenen Tische aus. Herausragendes Beispiel aus dem Archiv – T&O Shop Spiegel von Girard aus den 60er Jahren.

„Geometry“ (links) und „Double Heart“ (rechts) gehören zu den neuen Environmental Enrichment Paneelen, die im Herbst neu eingeführt werden. „Sign“ (Mitte) ist ein Beispiel aus dem Archiv.

Den Color Wheel Ottoman wird es in vier Farbkombinationen und zwei Maharam Streifen geben. Der bunte, entzückende Druck „Girls“ ist ein Beispiel aus dem Archiv eines gedruckten Environmental Enrichment Paneels.
1972 entwickelte Girard 40 dekorative Siebdruckdesigns, um Büroumgebungen ein Element von „ästhetischem Funktionalismus“ zu verleihen. Im Gegensatz zu seinen bedruckten Stoffen bestanden die Paneele jeweils aus einem eigenständigen Bild – von abstrakten Mustern bis hin zu Piktogrammen. Herman Miller freut sich, 12 dieser Designs wieder verfügbar zu machen.
Maharam hat 18 Muster von Girard im Rahmen seiner Serie von Stoffen des 20. Jahrhunderts wieder eingeführt. Mit dieser Serie sollen die Designs moderner Designikonen orignalgetreu wieder herausgebracht werden. Girards meisterhaftes Können im Textilbereich macht die Nachfertigung seiner Designs mit ihren komplexen Zusammensetzungen, ungewöhnlichen Garnen und leuchtenden Farbkombinationen zu einer großen Herausforderung.
„Alexander Girard: An Uncommon Vision“ ist bis 28. Mai in der West 14th Street, New York täglich von 11 bis 18 Uhr zu sehen. Kommen Sie doch vorbei oder folgen Sie dem Hashtag #GirardNYC, um zu sehen, was andere darüber sagen.

„Alexander Girard: An Uncommon Vision“ ist geöffnet täglich von 11 bis 18 Uhr im Meatpacking District von New York.