Produkte von Sam Hecht und Kim Colin
Kontraste und die kreative Spannung, die sie erzeugen, kennzeichnen die Arbeit von Sam Hecht und Kim Colin. Ihre Designs zeigen sowohl ein akribisches Achten auf Details als auch eine durchdachte Berücksichtigung des Kontexts eines Objekts. Deshalb messen sie den Erfolg ihrer Designs „nicht nur an Verkaufszahlen oder Bekanntheitsgrad, sondern an dem Beitrag, den wir damit für die Branche insgesamt (und hoffentlich auch den Planeten) leisten“.
Das Designstudio Industrial Facility von Sam Hecht und Kim Colin in London konzipiert Stücke, die sich durch eine ausgewogene Balance zwischen dem Bedürfnis nach einem erfüllten Leben und dem Wunsch nach Einfachheit auszeichnen. Die nachdenkliche Vorgehensweise und das Auge für Details des Briten Sam Hecht ergänzen auf perfekte Weise die architektonische Sensibilität der Kalifornierin Kim Colin. Gemeinsam entwerfen sie Designmöbel und -produkte, die einen Bezug zu den Umgebungen haben, in denen sie verwendet werden.
Colin erklärt: „Wir streben nach einer einfachen Handhabung, welche die gute Funktionalität nicht beeinträchtigt.“ Hecht fügt hinzu: „So entsteht eine Art Gleichgewicht, in dem Produkte relevant und von Dauer sind.“
Ihr Studio – Industrial Facility – befindet sich in Clerkenwell im Zentrum Londons, an einem Ort also, der selbst Gegensätze anzieht: Hipster und Büroangestellte, Denker und Unterhaltungskünstler. Das Studio hat wenige Mitarbeiter, vereint aber viele Talente.
„Wir kommen aus unterschiedlichen Teilen der Welt“, erläutert Colin, „und wir arbeiten ständig gemeinsam an Ideen, Methoden und Meinungen. Unsere Arbeit entsteht nie in kultureller Isolation. Deshalb funktioniert unser Büro wie ein gutes, verdichtetes internationales Viertel, nämlich effizient, energiegeladen und vergnüglich.“
Hecht ergänzt: „Wenn wir den Designprozess durchlaufen, ist das in hohem Maße eine Aufeinanderfolge von Gesprächen. Das Ergebnis ist ein Gleichgewicht, denn bei dem Prozess und dem Ergebnis werden im Grunde immer zwei unterschiedliche Ansichten vertreten.“
Seit der Gründung ihres Studios im Jahr 2002 haben Hecht und Colin ihre „weltgewandten Ansichten“ für den Entwurf von winzigen bis hin zu architektonischen Objekten eingesetzt. Neben ihrer Zusammenarbeit mit Herman Miller haben sie Produkte für Yamaha (Japan), Mattiazzi (Italien), Issey Miyake (Japan), Established & Sons (Großbritannien), Louis Vuitton und Tectona (Frankreich) und Muji (Japan) entworfen. 2008 bat Herman Miller Colin und Hecht, als kreative Berater für das Unternehmen zu arbeiten.
Viele ihrer Designs werden in Dauerausstellungen von Museen gezeigt, wie etwa im MoMA in New York City, im Art Institute in Chicago, im Design Museum in Helsinki, im MoMA von San Francisco, im Centre Pompidou in Paris, in der Pinakothek der Moderne in München und im Victoria und Albert Museum in London.
Sowohl Colin wie auch Hecht wurden mit der renommierten Auszeichnung „Royal Designer for Industry“ (RDI) geehrt, der höchsten Auszeichnung für Designer in Großbritannien. Colin erhielt ihre RDI-Auszeichnung im Jahr 2015 und wurde damit zur ersten weiblichen Produktdesignerin, der diese Auszeichnung verliehen wurde. Hecht wurde im Jahr 2008 zum RDI ernannt. Ihre Monografie mit dem Titel Industrial Facility (erschienen 2018 bei Phaidon Press) stellt ihr Portfolio vor.